Eigene Untersuchungen/Höhlen in der Ostsee
Benthosuntersuchungen von Ostseehöhlen
Hartbodensubstrate sind in der Kieler Bucht nicht weit verbreitet, wenn man einmal von den Findlingen absieht.
Sehr interessant sind nicht nur für den Sporttaucher sondern auch für den Biologen die gesprengten Kriegsbauten
der Ostsee, die sich zu einer mittelmeerähnliche Felslandschaft entwickelt haben. Für mich bedeuteten diese Trümmer so etwas wie ein großes Labor,in dem man die ökologischen Ansprüche von Benthosorganismen gut untersuchen konnte. Es gibt hier nicht nur eine Tiefengliederung sondern auch verschieden exponierte Flächen, geschlossene ,durchgängige, kleine und große Höhlen in verschiedener Tiefenlage. Hier die Ergebnisse aus der Untersuchung von 14 Höhlen: |
1. Geschlossene Höhlen An der Decke des Höhleneinganges wächst (von außen nach innen ) zunächst die Seepocke Balanus crenatus. Es folgt dann die Muschel Mytilus edulis, vermischt mit der Seenelke Metridium senile. Im Inneren der Höhle wachsen dann nur noch Schwämme, vor allem Halichondria panicea. Auf dem Boden der Höhle, der in der Regel stark zusedimentiert ist, wächst vor allem die Seerose Tealia felina. Eine mögliche Erklärung: Im Eingangsbereich der Höhlen herrscht noch stärkere Wasserbewegung, so daß Balanus die Wasserbewegung noch für seine Nahrungsaufnahme benutzen kann ( Die Fiederfüßchen stehen in der Wasserbewegung still ). Weiter im Inneren folgt die Miesmuschel, die als aktiver Filtrierer noch stärkere Wasserbewegung für die Nahrungsaufnahme benötigt.Metridium senile als Partikelfresser ist ebenfalls auf die noch vorhandene Wasserbewegung angewiesen. Im Inneren der Höhle dominieren die Schwämme,die als schwache Filtrierer mit dem hier vorhandenen Wasservolumen auskommen.Die Seerose Tealia felina bevorzugt den Höhlenboden ( weicht sie der Konkurrenz aus?),weil sie als Räuber unter den Bodentieren das größte Angebot an Nahrung findet. 2. Durchgangshöhlen (hinten nicht geschlossen) Da die Hinterwand der Höhle nicht geschlossen ist, herrscht hier eine Strömung ,so daß die Schwämme durch die Muschel Mytilus edulis verängt werden. Höhlenbesiedlung in Abhängigkeit von der Tiefe. Höhlen von gleicher Größe sind in Abhängigkeit von der Tiefe unterschiedlich besiedelt.Während bis 8 m Tiefe die Höhlen wie oben beschrieben besiedelt sind, dominieren in solchen Höhlen in größeren Tiefen mehr und mehr die Schwämme, weil der Wasseraustausch in größerer Tiefe doch stark bnimmt. 3.Höhlenbesiedlung in Abhängigkeit von der Größe. Kleine Höhlen (ca.1m*1m) sind auch in geringerer Tiefe nur mit Schwämmen bewachsen, weil das Wasservolumen für den aktiven Filtrierer Mytilus edulis zu klein ist. |
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