Ostsee aktuell

Zustand der Ostsee im Jahr 2004


    ANFANG AUGUST
Nach den starken Regenfällen der letzten Wochen sind Nährsalze in großer Menge von den Feldern in die Ostsee gelangt. Bei dem hochsommerlichen Wetter im August hat sich das Plankton ( auch die Blaualgen )  und die die vom Plankton lebenden Quallen stark vermehrt.Das Landesamt für Natur und Umwelt ( LANU ) warnt die Badegäste vor Blaualgen, die Hautreizungen verursachen können.
    Mitte August
Von Bord des Forschungsschiffes " Haithabu " haben Wissenschaftler Sauerstoffmessungen in der Ostsee vorgenommen. In 20m Tiefe wurden nur noch 0.6mg Sauerstoff / Liter Ostseewasser gemessen.Die Fische sind hier verschwunden.Stark gefährdet sind die Tiere, die aus diesen Regionen nicht fliehen können : Seesterne, Muscheln , Würmer u.s.w. Durch das vermehrte Planktonwachstum der vergangenen Wochen ist viel organisches Material in die Tiefe gesunken und hat dort zu einer Sauerstoffzehrung geführt.
    Mitte September
Der Sauerstoffgehalt im Tiefenwasser ist gestiegen . Größere Mengen an giftigem Schwefelwasserstoff haben sich im Gegensatz zu den Vorjahren nicht gebildet. Durch die kräftigen Septemberwinde hat eine kräftige Durchmischung der Wasserschichten in diesem Jahr schon wesentlich früher eingesetzt und der Sauerstoffgehalt des Ostseewassers in der Tiefe ist gestiegen. Die westliche Ostsee hat hat sich im Jahre 2004 wesentlich früher "erholt". Fische und andere Tiere sind zurückgekehrt.Der Zustand der Ostsee ist in diesem Herbst relativ gut.
    PEINLICH
    1. Der Umweltminister dwes Landes Schleswig-Holstein stellt fest, daß die Fauna und Flora der westlichen Ostsee "unempfindlicher" ist als die im Wattenmeer.
    Dazu ist folgendes anzumerken : Die Faunen - und Florenelemente der westlichen Ostsee sind ein "abgespeckter" Ausläufer der Wattenmeer-Elemente und damit genauso empfinlich oder unempfindlich wie die Wattenmeervariante . Außerdem sind die verschiedenen Lebensräume der Ostsee geschädigt.
    2. Nach Angaben von HELCOM gelangen jährlich 300 000 t Stickstoffverbinungen als flüchtige Vebindungen aus der Gülle in die Ostsee und tragen hier zur Eutrophierung bei .Dieser atmosphärische Eintrag wird stark gemindert , wenn die Ausbringung der Gülle mit Schleppschläuchen erfolgt.
    Da ist es völlig unvertändlich, wenn die Landwirtschaftskammer in Kiel meint, daß die Ausbringung der Gülle durch Schleppschläuche " kein entscheidender Schritt zur Entlastung der Ostsee sei"
    BERNET
1999 wurde das BALTIC EUTROPHCATION REGIONAL NETWORK (BERNET) gegründet, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Eutrophierung der Ostsee zu verringern und eine "ökolgische Wiederherstellung der Ostsee zu ermöglichen".
Die teilnehmenden Partner sind Regionen aus Finnland, Estland, Kaliningrad, Gdansk, Schleswig-Holstein und Dänemark (Fünen).
    Analyse des Jetztzustandes
Schleswig-Holstein und Fünen haben in der BERNET-Region den größten Stickstoffeintrag in die Ostsee. Die übrigen Regionen liegen zwischen 10 und 60% des Eintrages der erstgenannten.Szenarium für die Zukunft

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