Unterduchungen in der Karibik
UNTERSUCHUNGEN AUF BONAIRE
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht,in den Touristenzentren nach dem Verbleib des Abwassers zu fragen , weil eine gute Abwasserversorgung ein Preisfaktor ist, den man gut umgehen kann.Die Ranger des Nationalparkes STINAPA ( Die ganze Küstenzone von Bonaire gehört zum Nationalpark STINAPA ) beantworteten meine Frage nicht. Auch ein Email mit dieser Frage aus Deutschland wurde nicht beantwortet.
Meine Nachforschungen ergaben, daß mindestens bis 2007 das gesammte Abwasser( 1440 Kubikmeter / Tag) ungeklärt in das Meer geleitet wird.Bonaire hat 10000 Einwohner, und 50000 Touristen pro Jahr. Bei dem Riff 28 hatte man in früheren Jahren eine Unterwasserkamera installiert, die die Folgen der Eutrophierung aufzeichnen sollte.
Ab 1980 zerstörte die Korallenkrankheit "whiteband disease " die Geweihkorallen(Acropora cevicornis).Nach der Zeitschrift "Ichthyologie" vom "Florida Museum of Nature History "kann die "whiteband disease" der Geweihkorallen durch epiphytische Algen hervorgerufen werden. Dadurch dürfte auch die Verbindung der von mir beobachteten Eutrophierung mit den Korallentrümmern hergestellt sein.
Die Trümmer der Geweihkorallen wurden dann von einer 30 cm starken Sandschicht bedeckt, die der Hurrican "Lenny" 1999 dann wieder entfernte. Dieser Hurrican, der aus NW kam, zerstörte vor allem die Riffe im 10 m Bereich an Küsten , die in N/S- Richtung verliefen. . Die Riffe, die an Küsten in W/E-Richtung verlaufen, wurden nicht so stark beeinträchtigt. So ist das Riff Nr 7( Karpatariff intakt ))
Im flachen Bereich bis 3 m bewirkt der Wasserdruck der Wellen,
daß das Wachstum der Korallenpolypen nur in einer Ebene erolgt, so daß
inkrustierende Modifikationen entstehen, die dem Wasserdruck besser
standhalten können.
Um die 7 m Zone ist ganz deutlich der Bereich der Hornkorallen
(Gorgonaria). Diese pflanenähnlichen Hornkorallen haben ein biegsames
Hornskelett und sind in der Raumkonkurrenz den Madreporen ( wohl vor allem
wegen der Beschattung der Madreporen ) überlegen. Sie sind am Grunde nur
schwach verfestigt. Sie dominieren in dieser etwas ruhigeren Tiefe. Sie
besetzen eine ähnliche ökologische Nische wie die
Seegräser
Die Monstreaarten ernähren
Die Umweltsituation von Bonaire
Bonaire gehört zu de Niederläischen Antillen in der Karibik. Als ich die Insel betrat, freute ich mich auf "paradisische Korallenriffe" und das "sauberste Wasser der Welt". Schon beim ersten Aufenthalt unter Wasser bei dem Riff 28 ( Reef Scientifico ) sah ich in dem 10 m -Bereich nur Korallentrümmer. Erst am "Abbruch " ( bei ca. 10 m ) war die Korallenwelt dann einigermaßen in Ordung. Im flachen Wasser fielen mir fädige Grünalgen auf den Nesselkorallen auf : Ein eindeutiges Zeichen für Eutrophierung. Außerdem wirkte das Wasser beim Blick den Abbruch hinunter merkwürdig dunkel.
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht,in den Touristenzentren nach dem Verbleib des Abwassers zu fragen , weil eine gute Abwasserversorgung ein Preisfaktor ist, den man gut umgehen kann.Die Ranger des Nationalparkes STINAPA ( Die ganze Küstenzone von Bonaire gehört zum Nationalpark STINAPA ) beantworteten meine Frage nicht. Auch ein Email mit dieser Frage aus Deutschland wurde nicht beantwortet.
Meine Nachforschungen ergaben, daß mindestens bis 2007 das gesammte Abwasser( 1440 Kubikmeter / Tag) ungeklärt in das Meer geleitet wird.Bonaire hat 10000 Einwohner, und 50000 Touristen pro Jahr. Bei dem Riff 28 hatte man in früheren Jahren eine Unterwasserkamera installiert, die die Folgen der Eutrophierung aufzeichnen sollte.
Ab 1980 zerstörte die Korallenkrankheit "whiteband disease " die Geweihkorallen(Acropora cevicornis).Nach der Zeitschrift "Ichthyologie" vom "Florida Museum of Nature History "kann die "whiteband disease" der Geweihkorallen durch epiphytische Algen hervorgerufen werden. Dadurch dürfte auch die Verbindung der von mir beobachteten Eutrophierung mit den Korallentrümmern hergestellt sein.
Die Trümmer der Geweihkorallen wurden dann von einer 30 cm starken Sandschicht bedeckt, die der Hurrican "Lenny" 1999 dann wieder entfernte. Dieser Hurrican, der aus NW kam, zerstörte vor allem die Riffe im 10 m Bereich an Küsten , die in N/S- Richtung verliefen. . Die Riffe, die an Küsten in W/E-Richtung verlaufen, wurden nicht so stark beeinträchtigt. So ist das Riff Nr 7( Karpatariff intakt ))
Trümmer der Geweihkorallen |
Vergleich von Ostsee und Karibik
Ein Vergleich der Korallenriffe der Karibik mit der Fauna und Flora der Ostsee ( mindestens für den westlichen Teil ) erscheint auf den ersten Blick abwegig.Beide Gebiete (in der Karibik ist es die obere Korallenzone )haben dasselbe Alter: ca. 10000 Jahre .Sie existieren erst seit der letzten Eiszeit. Beide Gebiete lagen in der letzten Eiszeit ( als sich der Meeresspiegel stark abgesenkt hatte )trocken oder waren von Eis bedeckt, wie im Gebiet der Ostsee. Mit dem Meeresspiegelanstieg in der Karibik oder der Bildung der heutigen Ostsee (über mehrere Zwischenstadien hinweg )wurden beide Gebiete erst wieder besiedelt. In der Ostsee entstand ein Brackwassermeer , das in der Kieler Bucht noch den halben Salzgehalt der Nordsee hat.Eine Besiedlung der Ostsee fand über die Zugänge zur Nordsee durch die Fauna und Floa der Nordsee statt.Vor allem duch die euryhaline Wattfauna, die an das Brackwasser der Ostsee am besten angepasst war.Eine Evolution hat hier kaum stattgefunden ,da mindestens in der westlichen Ostsee alle öklogischen Nischen von der Nordsee her besetzt wurden. In der Karibik hingegen verlief die Wiederbesiedlung völlig anders : Bis zum Tertiär gehörten der atlantische und pazifische Raum zusammen.Sie hatten die gleichen Korallenarten. Im Tertiär wurde dieser Zusammenhang durch die Bildung der mitelamerikanischen Landbrücke zerstört.Die Korallenarten, die sich während der Eiszeit im Pazifischen Raum vom kühlen Norden und Süden weiträumig zum Äquator zurückzogen, um nach der Eiszeit sich wieder nach Norden und Süden auszubreiten, konnten sich im karibischen Raum während der Eiszeit nur wenige Korallenarten halten.Der Rückzug nach Süden war ihnen versperrt durch die in den Atlantik ausströmenden Wassermassen des Amazonas. Eine Wiederbesiedlung fand erst nach der Eiszeit statt.Demzufolge sind die Korallenriffe der Karibik recht junge Saumriffe , die sich durch eine lockere Besiedlung, häufig noch direkt auf dem Sande ansiedeln. |
intaktes Riff bei Karpata |
Analyse des Korallenwuchses in den verschiedenen Tiefen
Bis 6 m dominieren die Madreporen (Steinkorallen), die sich durch eine starke Oberflächenvergrößerung auszeichnen : Acropora-Arten mit pflanzenähnlichem Wuchs oder die "Hirnkorallen" ( Diploria-Arten),die durch intratentakuläre Querteilung der Polypen die typischen mäanderartigen Oberflächenmuster erzeugen, wodurch die stoffwechselaktive Oberfläche stark vergrößert wird. Wichtig ist, daß die Ernährung dieser Korallen im flacheren Bereich durch Zooxanthellen vorwiegend autothroph verläuft. Die Akropora-Arten(z.B. Acropora palmata) sind an diesen durch Sturm bedrohten unsicheren Lebensraum durch schnelles Wachstum hervorragend angepasst. Da ist einmal die große Oberfläche der pflanzenartigen Koralle, die den Zooxanthellen optimalen Lichtgenuß verschafft.Im Vergleich zu den massiven Poritesarten haben sie eine Gewichtszunahme von 400 % /Jahr. Ihr poröses Kalkskelett ermöglicht ihnen ein schnelles Wachstum. So scheinen sie als r-Strategen unter den Madreporen in dieser oberen 10m-Zone, die besonders sturmgefährdet ist, geeignet zur Wiederbesiedlung zerstörter Korallenriffe. Das Wachstum verläuft schneller
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oralle (Porites astreoides) |
Monstreaarten am Abbruch |
Gorgonen |
Die Monstreaarten ernähren
sich überwiegend von Plankton.Bei der Bestimmung dieser Korallenarten wird immer wieder darauf hingewiesen, daß sie noch unsicher ist. Rund um Bonaire erstreckt sich in 10 m Tiefe ein steiler Abbruch, ein altes Steilufer aus der Zeit als der Meeresspiegel tiefer lag.An diesem Steilabfall und tiefer wachsen Montastrea-Arten (Korallenarten), die in der Regel plattenförmig aussehen. Diese Form ist eine Anpassung an den geringeren Lichteinfall in dieser Tiefe.Die Ernährung ist überwiegend heterotroph. Ob diese Korallenarten schon echte Arten sind oder ob es sich um verschiedene Modifikationen handelt. Es könnte sein, daß die Artbilung ,also die Evolution neuer Arten nach der Eiszeit durch die Neubesetzung ökologischer Nischen, hier " in vollem Gange "ist. |
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