Nordseegäste

NORDSEEGÄSTE



Anlegebrücke
Nordseee ist nicht nur ein geographischer Begriff. Nordsee bedeutet auch hoher Salzgehalt und viele echte Meeresorganismen. Ostsee bedeutet dagegen auch salzärmeres Wasser  (Brackwasser) mit einer dementsprechend verarmten Meereslebewelt (Siehe: Stress der Seesterne). Man kann also keine eindeutige Grenze zwischen Nord- und Ostsee ziehen. Bei bestimmten Wetterlagen "besucht" die Nordsee die Ostsee, d.h. Nordseewasser strömt in das Gebiet der westlichen Ostsee und bringt viele Larven von Nordseetieren mit, die hier für einige Zeit leben können. Unter diesen Larven ist auch die Larve des Schiffsbohrwurms (Teredo navalis),der ein gefürchteter Schiffsschädling ist. Er vernichtet Anlegebrücken und andere Holzbauten in Häfen. Er verursacht Schäden in Millionen Höhe. Auch die Schiffe des Kolumbus und die Holzschiffe der Wikinger blieben von ihm nicht verschont.
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Teredo gehört zu den Muscheln, also zu Tieren, die zwischen zwei Kalkschalen leben und wie ein Staubsauger statt Luft Wasser ansaugen. Aus diesem Wasser wird durch einen inneren Reusenapparat das Plankton aus dem eingesaugten Wasser filtriert: Eine Muschel wäre also ein Unterwasserstaubsauger. Die Muscheln sind als festsitzende Tiere gegen Räuber, Versandung und Verdriftung besonders gefährdet. So haben viele Muschelarten ihre beweglichen Muschelschalen durch Raspelzähne in effektive Bohrgeräte verwandelt und können sich in den Sand, Lehm, Torf, Stein und auch Holz einbohren.Die Miesmuschel gehört zu den Muscheln, die auf der Oberfläche siedeln.
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Durch einen langen Sipho können die eingegrabenen Muscheln Verbindung zum Wasser halten und Sauerstoff und Plankton gewinnen. Der Sipho der tief im Sand lebenden Sandklaffmuschel kann bis zu einem halben Meter lang werden. Wobei die Sandklaffmuschel nun gerade nicht zu den grabenden Muscheln gehört.Die bohrenden Muscheln haben sich so also eine sichere "Wohnnische" geschaffen.Ihre "Nahrungsnische", das freie Wasser haben sie aber beibehalten.Teredo hat diese Entwicklung weiter getrieben. Er hat die stark verkleinerte Muschelschalen in einen wirkungsvollen Bohrapparat verwandelt. Die ganze Muschel ist wurmförmig geworden. Sie sieht aus wie ein Regenwurm, der am Kopf ein Bohrgerät besitzt. Teredo hat diese Entwicklung weiter getrieben. Er hat die stark verkleinerte Muschelschalen in einen wirkungsvollen Bohrapparat verwandelt. Die ganze Muschel ist wurmförmig geworden. Sie sieht aus wie ein Regenwurm, der am Kopf ein Bohrgerät besitzt


 Teredo-Bohrgerät


Teredo raspelt tiefe Gänge in das Holz, die er mit Kalk auskleidet.Die Muschel ernährt sich wie eine Termite von dem Bohrmehl, das sie bei ihrer Untergrundtätigkeit erzeugt. Sie sitzt hier vor den gierigen Seesternen völlig geschützt und streckt nur ihren langen Sipho aus dem Bohrgang, um sauerstoffreiches Wasser (und noch etwas Plankton in ihre "Unterdruckdose" zu saugen.) Bei dieser Tätigkeit zerstört er die Holzbauten an der Ostseeküste bis Rügen. Er ist der Alptraum der Stadtverwaltungen und Segelklubs.

t.

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